Killer by Zeltserman Dave

Killer by Zeltserman Dave

Autor:Zeltserman, Dave [Zeltserman, Dave]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Boston, Auftragskiller, Mafia
ISBN: 9783927734678
Herausgeber: pulpmaster
veröffentlicht: 2015-01-21T05:00:00+00:00


Es war Dienstag, als ich sie wiedersah. Gegen halb acht am Abend ging ich auf meinem Weg zur Arbeit die Moody Street entlang, als ich hinter mir schnelle Schritte hörte. Als Nächstes spürte ich, wie mich jemand unterhakte, und dann lag eine schmale Hand auf dem Ärmel meiner Lederjacke, berührte mich unterhalb des Ellbogens. Sophie. Ihr Gesicht war gerötet. Aufgeregt flüsternd erklärte sie mir, es sehe so aus, als verfolge mich ein Wagen.

Es war ein kalter Abend Ende Oktober, der Wind peitschte und ich war mit gesenktem Kopf vorwärtsmarschiert, ohne groß auf die Straße zu achten. Ich drehte mich um und sah, dass Sophie richtiglag. Eine Limousine, ein hellblauer Chevrolet, kroch auf gleicher Höhe mit mir die Straße entlang. Zwei Männer saßen darin. Beide machten einen abgebrühten Eindruck. Der Blick des Fahrers glitt zur Seite und ertappte mich, wie ich in ihre Richtung sah. Die Augen waren kalt und ausdruckslos, dazu ein mit Narben übersätes, regloses Gesicht. Ohne eine Miene zu verziehen, lenkte der Fahrer seinen Blick geradeaus und schoss davon.

Sophie betete wahllos ein paar Zahlen herunter. Ich starrte sie fragend an.

»Das Nummernschild«, erklärte sie. »Mann, Leonard, Sie müssen mehr darauf achten, was sich um Sie herum abspielt. Offenbar laufen hier ein paar Leute rum, die noch eine Rechnung mit Ihnen zu begleichen haben.«

»Und ich hatte gehofft, ich sei inzwischen Schnee von gestern.«

»Sieht nicht danach aus.« Sie war jetzt richtig rot im Gesicht. In ihren Augen stand die helle Aufregung. »Wer weiß, vielleicht habe ich Ihnen heute Abend das Leben gerettet. Vielleicht sollte ich mal drüber nachdenken, wie Sie das wiedergutmachen können.«

Gut möglich, dass sie recht hatte. Die zwei in diesem blauen Chevrolet hätten zu Lombards Jungs gehören können. Sie hatten ganz den Eindruck gemacht. Andererseits hätte das Ganze auch Teil der Show sein können, die Sophie abzog. Was für ein ungeheurer Zufall, dass sie zum rechten Zeitpunkt zur Stelle gewesen war, um mich auf den Wagen aufmerksam zu machen; hingegen alles, nur kein Zufall, wenn sie es selbst eingefädelt hätte.

»Irgendeine Vorstellung, wie ich das mit der Wiedergutmachung bewerkstelligen soll?«, fragte ich ironisch.

»Ich überleg mir was.«

Ich hatte sie auflaufen lassen und sie hatte entschieden, mitzuspielen, ihren Bogen nicht zu überspannen. Hätte sie mich jetzt gebeten, ein Buch mit ihr zu schreiben, hätte sie erkennen lassen, dass alles nur Komödie war und sie nur auf ihren Vorteil bedacht. Ich fragte mich, was es mit dem Wagen auf sich habe. Es hätte sich um Lombards Jungs gehandelt haben können genauso wie um etwas von Sophie Arrangiertes, doch je länger ich darüber nachdachte, desto mehr tendierte ich zu Lombard. Vielleicht kannte Sophie mittlerweile meinen Tagesablauf, gut möglich, dass sie gerade nach mir Ausschau gehalten hatte, als sie zufälligerweise mich und den Wagen entdeckte und augenblicklich die Situation für sich zu nutzen wusste.

Wir gingen noch zwei Blocks weiter, ohne auch nur ein Wort zu wechseln. Ihre Hand auf meinem Arm, ihre Hüfte, die ab und an meine berührte, das raubte mir fast den Atem und sie wusste um die Wirkung, die sie auf mich ausübte.



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